Intelligent die Wände hoch: KI-gestützte Lösungen auf der Vertical Pro 2024

Neue Technologien revolutionieren Sicherheit und Planung – Gezielte Marketingstrategien dank KI möglich – Präzise Leistungsmessung per App
23. November 2024

Reduzierter CO₂-Ausstoß beim Bau und Betrieb von Kletterhallen, mehr Sicherheit und optimierte Routenplanung: Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) soll künftig Prozesse in der Kletterbranche effizienter und nachhaltiger gestalten. Die Vertical Pro, Fachmesse für Seilzugangstechnik, Höhenarbeit und -rettung sowie Kletter- und Boulderhallen, präsentiert in Friedrichshafen vom 22. bis 23. November 2024 Innovationen rund um KI. Vorträge und praxisnahe Anwendungen zeigen den Besucherinnen und Besuchern, wie diese Technologie die Zukunft der vertikalen Welten beeinflussen könnte.

KI als Fokusthema der „Halls & Walls“ 

Bei der „Halls & Walls“, dem Kletterhallentreffen des Deutschen Alpenvereins (DAV) auf der Vertical Pro 2024 steht KI im Mittelpunkt. In Fachvorträgen, Workshops und Diskussionsrunden an beiden Messetagen gibt der DAV Einblicke in aktuelle Anwendungsfelder und zukünftige Trends der Technologie. „Bisher kennt man KI vor allem durch die Erstellung von Texten“, erklärt Elias Hitthaler, verantwortlich für Kletteranlagen beim DAV. Der Experte erwartet vom Fokusthema, dass die Referentinnen und Referenten „die Möglichkeiten für den Einsatz von KI für das Kletterhallen-Marketing aufzeigen. Außerdem kann die KI für die Erarbeitung verschiedener Angebote wie Kurse, Kennenlerntage bis hin zu Kindergeburtstagen effizient genutzt werden, unter anderem auch für das gezielte Ausspielen an die verschiedenen Zielgruppen“, so Hitthaler. Am Messe-Samstag gibt Sarah-Yasmin Hennessen in ihrem Workshop „AI-Driven - Innovation und Effizienz für Kletter- und Boulderhallen“ praxisnahe Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Anwendung von KI.

KI-gestützte Technologien revolutionieren Sicherheit und Planung

Wie KI Betriebsabläufe optimieren und die Effizienz steigern kann, veranschaulicht Colin Knowles vom IFSC Europe mit seinem Konzept. Dabei zeigt er, wie der CO₂-Fußabdruck beim Bau und Betrieb von Kletterhallen reduziert werden konnte.

Mit einem integrierten drahtlosen Klettererkennungssensor stellt das ungarische Unternehmen Clift Climbing die „nächste Generation der Klettersicherheitstechnologie“ vor. Diese Innovation zielt darauf ab, Gefahren an automatischen Sicherungswänden zu verringern. „Die Echtzeiterkennung ist entscheidend, um Unfälle zu verhindern, bevor sie passieren, und bietet Kletterern und Anlagenbetreibern gleichermaßen Sicherheit“, erklärt Abel Djogni, Marketing-Manager von Clift Climbing.

Start-up und Neuaussteller Shiny Wall präsentiert ebenfalls eine innovative Wandtechnologie, die die Planung und Installation von Routen – eine der zeitaufwendigsten Aufgaben im Betrieb von Kletterhallen – „revolutionieren soll“. Gleichzeitig bietet sie den Besuchenden ein „einzigartiges und unterhaltsames Benutzererlebnis“, erklärt Alex Ruiz, einer der drei Gründer und CCO von Shiny Wall.

KI-Revolution im Bouldern: Präzise Leistungsmessung per App 

Die Vertic.app GbR launched eine App zur Verbesserung der Kletterleistung durch Tags an der Wand, am Armband und einer dazugehörigen Software. „Wir wollen, dass Boulderer ihren Fortschritt, ihre Erfolge und ihre Sessions präzise messen können, aber ohne ihr Smartphone beim Bouldern dabeizuhaben und ohne lästige Dateneingabe nach dem Training“, erklärt Osman Agirbas. Die App erkennt automatisch, ob eine Route korrekt geklettert wurde: Ein grüner „Success Tag“ signalisiert den Erfolg, während ein rotes Licht auf einen Fehler hinweist und den Weg zurück zum ‚Start‘ lenkt. Zusätzlich kündigt Vertic.app zwei weitere Apps an: eine Community-App „Freunden & Hallen folgen“ und eine Coaching-App „Trainings-Tipps mit KI“, die Routen für die persönliche Weiterentwicklung empfiehlt.